Wer war Christian Daniel Vogel?

In Kirberg ist eine Straße nach ihm benannt worden, und auf dem Kirberger Friedhof befindet sich sein Grab.
Er war einst Pfarrer in Kirberg und hat über seine Tätigkeit hinaus einen wesentlichen Beitrag zur nassauischen Heimat- und Lokalgeschichtsforschung geleistet.

Geboren wurde Christian Daniel Vogel am 20. Januar 1789 im Forsthaus von Neuhütte (heute Gemeinde Ewersbach im Lahn-Dill-Kreis).

1807 begann er sein Theologiestudium in Herborn und wurde 1813 Vikar in Ballersbach im Dillkreis. Kurz darauf wurde er Pfarrer in Liebenscheid im Oberwesterwald, wo er auch die Pfarrerstochter Johannette Wilhelmine Schnabelius aus Marienberg heiratete. 1815 trat Vogel eine Pfarrstelle in Marienberg an und wechselte 1823 als Pfarrer und Schulinspektor nach Schönbach bei Herborn.

Vom 01. Januar 1831 bis zum Jahre 1852 war Vogel Pfarrer in Kirberg, wo er am 29. Juli 1852 verstarb.

Aus dem Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Kirberg in Kirberg und Ohren "Kirchenfenster" Nr. 16 - März - Mai 2002

Erhard Grund 1.Februar 2002

Christian Daniel Vogel 20.1 .1789 - 29.7.1852

Die evangelische Kirchengemeinde Kirberg blickt auf eine reiche Vergangenheit zurück. In absehbarer Zeit besteht sogar wieder einmal die Möglichkeit, gemeinsam mit der Ortsgemeinde Kirberg ein größeres Jubiläum zu begehen.

So werden im Jahre 2005 seit der Begründung des befestigten Ortes und Amtssitzes Kirberg 650 Jahre vergangen sein, zugleich auch 650 Jahre seit Erbauung der Pfarrkirche. Ebenso liegt dann die Einführung der Reformation im gleichnamigen Kirchspiel etwa 470 Jahre zurück.

In diesen Jahrhunderten haben zahlreiche Menschen zur Entwicklung und zum Bestand der evangelischen Kirchengemeinde in Kirberg und Ohren beigetragen. Zu den herausragenden Persönlichkeiten zählt aber zweifellos der frühere Pfarrer und Dekan Christian Daniel Vogel.

Sein Todestag jährt sich am 29. Juli 2002 zum 150. Mal und die Kirchengemeinde wird das diesjährige Gemeindefest am 26. Mai nutzen, um an diesen Pfarrer und Historiker zu erinnern.

Christian Daniel Vogel wurde am 20. Januar 1789 in Neuhütte bei Dillenburg geboren. Nach dem Studium in Herborn war er in verschiedenen Gemeinden als Pfarrer tätig, seit 1831 in Kirberg. Schon in jungen Jahren erwarb er sich hohe Anerkennung als Historiker. Sein Hauptwerk ist die "Beschreibung des Herzogthums Nassau", das er 1843 veröffentlichte. Dieses Buch hatte im damaligen Herzogtum eine weite Verbreitung und war in jeder Schulbibliothek vorhanden. Selbst heute sollte es einigermaßen schwer fallen, ein vergleichbares Werk zur Geschichte Nassaus zu benennen.

Für jeden nassauischen Heimat- und Geschichtsforscher ist die Beschreibung ..." auch heute noch das Standardwerk " schlechthin. Zwischenzeitlich natürlich längst vergriffen, ist es seit einigen Jahren wieder als Nachdruck erhältlich, ein Zeichen der Unvergänglichkeit und der historischen Leistung, die Vogel mit diesem Buch gelungen ist.

Christian Daniel Vogel lebte und arbeitete rund 20 Jahre in Kirberg, auch seine bedeutendsten Veröffentlichungen hat er hier vorbereitet. Zu seinen großen Leistungen an diesem Ort zählen aber auch seine Bemühungen um die Unterstützung der Kirberger Einwohner nach dem großen Brand von 1850, nicht zuletzt auch sein Einsatz bei der Anschaffung der Dreymann-Orgel im Jahre 1836.

Christian Daniel Vogel hat sich auf diese Weise um die Kirchengemeinde und um den Ort Kirberg verdient gemacht. Zur Erinnerung wurde eine der neuen Straßen Kirbergs nach ihm benannt. Wer will, der kann auf dem Kirberger Friedhof auch sein Grab besuchen, das unterhalten und gepflegt wird.

Wer mehr wissen will über Christian Daniel Vogel, der sollte sich den 26. Mai 2002 frei halten für einen Besuch des Gemeindefestes der evangelischen Kirchengemeinde. Die Vorbereitungen sind noch im vollen Gange, eine kleine Ausstellung ist vorgesehen, ein Vortrag und anderes mehr.

Zum Gedenken seines 150. Todestages wurde im Rahmen des evangelischen Gemeindefestes am 26. Mai 2002 in Kirberg ein Diavortrag und eine Ausstellung über Leben und Wirken Christian Daniel Vogels gehalten. Eine Broschüre mit Informationen und Bildern zu den wichtigsten Stationen seines Lebens sowie das Rahmenprogramm vermittelten einen Eindruck von der damaligen Zeit. Außerdem fand ein Gottesdienst an diesem Tag nach historischem Vorbild statt.